Es ist vollbracht!!! Endlich habe ich mein Latinum!
Als ich in meinem jugendlichen Leichtsinn und meiner naiven Engstirnigkeit mutig in der 10. behauptete "Ich habe keinen Bock mehr auf Latein, mein Latinum brauche ich eh nicht!", konnte ich nicht ahnen, wie schwer es mir fallen würde, es an der Uni nachzumachen. Sicher hat der Drachen, den ich als Lateinlehrerin hatte, sein übriges dazu beigetragen. Ich konnte sie einfach nicht mehr ertragen und ihre Erniedrigungen, die sie bevorzugt nach Lateinarbeiten in der Klasse verteilte. Dies sah meistens so aus, dass sie lauthals bei der Rückgabe verkündete, wer welche Note hatte und bei mir meistens den Kommentar zu meiner nicht seltenen fünf fallen ließ: "Na, mehr hab ich ja auch nicht von dir erwartet!" Ich habe sie wirklich gehasst! So schlau ich mir mit meiner Entscheidung, Latein abzuwählen zunächst vorkam, so nahm das Schicksal seinen Lauf. In der 11. Klasse unterichtete besagte Lehrerin bei uns kein Latein mehr, dafür hatte ich sie dann in Französisch *mirkräftigindenarschgebissenhab*. Tja, und als dann raus war, dass ich Germaistik studieren werde und dafür mein Latinum nachmachen muss, habe ich meine Naivität echt verflucht. Um so mehr in den letzten paar Wochen, in denen ich versuchte, die Lateingrammatik in mein Hirn zu trichtern. Auch wenn dies definitiv die schlimmste Prüfung meines Lebens war, so hat es sich doch gelohnt. Denn wer (der nicht per Zufall eine innerer Affinität zu dieser toten Sprache hat) kann jetzt noch behaupten, er wüsste wie ein PPP oder Gerundium übersetzt wird?! Oder was ein Konjunktiv über das Verhältnis des Gesagten zur Realität aussagt?! Wie so oft hat also alles mal wieder seine Vor- und Nachteile, aber wie schon die Überschrift sagt: daraus habe ich einiges fürs Leben gelernt!